Auf den Spuren Richard Wagners rund um Graupa
Richard Wagner konnte seine Leidenschaft für das Wandern während seines Aufenthaltes in Graupa ausleben und genießen. In seinen autobiografischen Aufzeichnungen sowie in Briefen, die der Komponist an Bekannte aus Graupa schrieb, finden sich zahlreiche Belege dafür. Ob die Wahl des 1846er Urlaubszieles möglicherweise auch mit der Nähe der gerade für den entstehenden Tourismus entdeckten romantischen Sächsischen Schweiz zusammenhing, lässt sich vermuten, aber nicht beweisen. Besuchen Sie die Ausflugsziele, wie sie der Komponist 1846 vorfand.
Liebethaler Grund
Mehrere Wanderungen führten Richard Wagner in den Liebethaler Grund, dessen wildromantische Atmosphäre zahlreiche Künstler, Musiker und Literaten der damaligen Zeit anzog. Die Natur war ein vielgesuchter Inspirationsort. In der damals als Ausflugslokal genutzten Lochmühle entstanden Passagen des Entwurfs der Oper „Lohengrin“. Seit 1933 erinnert ein von Richard Guhr geschaffenes monumentales Denkmal an die Aufenthalte des Komponisten. Es zeigt Wagner als Gralsritter, umgeben von fünf allegorischen Figuren, die die Elemente seiner Musik symbolisieren. Die durch die Natur geprägte Stimmung wird ergänzt durch eine Musikeinspielung aus „Lohengrin".
Borsberg
Von Graupa aus öffnet sich der Blick auf die Elbhänge und deren Ausläufer, die zum Aufstieg einladen – ein lohnendes Ausflugsziel für die gut Konditionierten. 1780 war im Auftrag des sächsischen Kurfürsten auf dem 361 Meter hohen Porßberg, wie ursprünglich bezeichnet, eine künstliche Grotte errichtet worden, auf der später ein Aussichtsturm entstand. Am Gipfel befindet sich seit 1865 eine sogenannte Triangulationssäule, Relikt der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durchgeführten Vermessung Sachsens. Im 19. Jahrhundert befand sich hier zudem eine königliche Hofküche, die zur Versorgung bei königlichen Aufenthalten anlässlich der Jagden diente und auch durch Wandersleute genutzt werden konnte. Wanderwege verbinden den Borsberg mit Schloss Pillnitz und der Meixmühle im Friedrichsgrund.
Probieren, Entdecken, aber auch Lesen und Bestaunen. Dazu noch die Wanderwege mit Wagner-Bezug, Liebethaler Grund usw. Da kann man problemlos einen Tag verbringen.
Bastei und Uttewalder Grund
Mit der Erschließung der Sächsischen Schweiz für den Tourismus entstanden auch Wanderwege, wie sich durch historische Wanderführer nachvollziehen lässt. Einer führte vom Uttewalder Grund über den Zscherregrund und dem Steinernen Tisch hin zur Bastei. Möglicherweise folgte auch Wagner diesem Weg. Von der Bastei aus eröffnet sich – damals wie heute - ein Panoramablick auf das Elbtal und die bizarre Felslandschaft mit dem Königstein und dem Lilienstein. Seit 1826 verbindet eine Brücke das Basteimassiv mit der mittelalterlichen Felsenburg Neurathen.
Schöne Höhe bei Dittersbach
Hier, so erinnert sich Richard Wagner sechs Jahre nach seinem Graupa-Aufenthalt in seinem Schweizer Exil, habe er einst „gelohengrint“ und dürfte sich auch einem Großen der Dichtkunst nahe gefühlt haben: In einem Turmschlösschen, das im Auftrag des Kunsthistorikers Johann Gottlob Quandt errichtet wurde, befinden sich Fresken zu Goethe-Balladen, die heute nach ihrer Sanierung wieder zu besichtigen sind.
Pirna
Richard Wagner hat Pirna sicherlich nicht erst anlässlich seines Aufenthaltes in Graupa kennengelernt. Er dürfte die Stadt wohl während seiner Reisen und Wanderungen ins Böhmische gesehen haben. Während seiner Grauper Zeit weilte der Komponist nahezu täglich in dem heute nicht mehr existierenden Elbbad – wie man aus seinen Tagebuchaufzeichnungen erfährt. Hier erlebte er auch, wie ein anderer Gast eine Melodie aus seinem „Tannhäuser“ pfiff – für Wagner ein Beleg dafür, dass sein Werk in der Öffentlichkeit angekommen war.
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