Sonderausstellung

170 Jahre Lohengrin – Triumph eines politischen Exilanten

Am 28. August jährt sich die Weimarer Uraufführung des Lohengrin zum 170. Mal – ein Schlüsselereignis in Wagners Laufbahn, mit nachhaltiger Wirkung für die Akzeptanz seiner neuartigen Musiktheaterästhetik. Für die Richard-Wagner-Stätten Graupa – dem Ort, an dem das prägende Werk musikalisch skizziert wurde – gebührender Anlass, dieser Sternstunde zu gedenken.

Am 28. August jährt sich die Weimarer Uraufführung des Lohengrin zum 170. Mal – ein Schlüsselereignis in Wagners Laufbahn, mit nachhaltiger Wirkung für die Akzeptanz seiner neuartigen Musiktheaterästhetik. Für die Richard-Wagner-Stätten Graupa – dem Ort, an dem das prägende Werk musikalisch skizziert wurde – gebührender Anlass, dieser Sternstunde zu gedenken.

In der Kabinettausstellung werden neben historischen Bild- und Textdokumenten seltene Originalquellen aus dem Bestand des Weimarer Hochschularchivs und der Oesterlein-Sammlung gezeigt: so der früheste Klavierauszug des Werks aus der Feder des Weimarer Musikdirektors und Chorrepetitors Conrad Götze oder das musikalische Tagebuch der Wagner-Enthusiastin Lidy Steche, die im Dezember 1853 den Lohengrin im Salonformat zu seiner vielgelobten Leipziger Erstaufführung brachte.

Den Höhepunkt bildet die Präsentation originaler Orchesterstimmen aus Weimar, des einzigen erhaltenen Notenmaterials der Uraufführung. In dieser Quelle ist u. a. die noch frische Streichung der zweiten Strophe der Gralserzählung zu erkennen, die Wagner erst kurz vor der Premiere verfügt hatte. Er hatte befürchtet, der überlange Monolog des Schwanenritters könne einen „erkältenden Eindruck“ hervorbringen. Tatsächlich strich er damit einen musikalischen Leckerbissen mit einem Defilee der wichtigsten Leitmotive. Eine seltene Schellackaufnahme der bisher einzigen Bay-reuther Aufführung dieser Passage wird das akustische Highlight der Ausstellung sein.