Alle meine Kräfte diesem Werke... – Schuchs eigener Wagner
Sonderausstellung zum Leben und Wirken des Dresdner Kapellmeisters Ernst Edler von Schuch
Galten im Schuch-Gedenkjahr 2014 die Ausstellungen in Dresden und Radebeul dem „ganzen“ Schuch mit Familie bzw. Wohnumfeld, so zeichnet diese Exposition schlaglichtartig Schuchs schöpferische Auseinandersetzung mit Richard Wagners Werk am Dresdner Hoftheater zwischen 1872 und 1914 nach. Es wird dabei u. a. deutlich, dass dieser außergewöhnliche „Pultstar“ modernen Typs sich zielstrebig und unbeirrbar für die überfälligen Dresdner Erstaufführungen des „Tristan“ und des „Ringes“ einsetzte. Schuchs Wagner-Engagement gipfelte in der Dresdner Erstaufführung des „Parsifal“. Bereits zuvor dominierten, im Vergleich mit den Vorstellungszahlen anderer Komponisten, Wagners Bühnenwerke den Dresdner Spielplan. Auch als gefragter Auswärtsdirigent hatte Schuch Wagner-Partituren im Gepäck. Wenig bekannt sein dürfte, dass sich der Dirigent gelegentlich als Komponist betätigte und sich dabei Wagner durchaus verbunden fühlte.
Die Ausstellung gewährt u. a. einen Blick in von Schuch benutzte Klavierauszüge und in die Meistersinger-Partitur aus Privatbesitz. Präsentiert wird der Taktstock, mit dem Schuch „seinen“ äußerst flexiblen wie inspirierenden Wagner-Klang des Orchesters und der Sänger und Sängerinnen auf die Bühne „zauberte“. Ein besonderer Höhepunkt der Ausstellung ist die Möglichkeit, historische Klangausschnitte aus frühen Tonaufnahmen von Wagner-Sängern zu hören, die unter Schuch in Dresden auftraten.