Dem Meister ins Maul geschaut
Zahnmedizin und Richard Wagner – das passt scheinbar nicht zusammen. Doch verspricht die Synthese beider Themen spannende und ungewöhnliche Einblicke. Die Ausstellung widmet sich beispielsweise der Frage: Was bedeutet es für einen Sänger oder einen Musiker, wenn er seine Zähne verliert? Sie zeigt darüber hinaus, welche Möglichkeiten es gab (und gibt), um zu verhindern, dass Zahndefekte oder auch nur Fehlstellungen zum künstlerischen Aus führten. Für einen Komponisten wie Richard Wagner bedeuteten Zahnprobleme zwar nicht das Ende der Karriere, aber Zahnschmerzen beförderten auch nicht gerade die musikalische Kreativität. Ein guter Zahnarzt war daher sehr wichtig. Wenn dieser, wie im Falle des aus Amerika stammenden und in Dresden praktizierenden Zahnarztes Dr. Jenkins für Wagner noch interessanter Gesprächspartner und Vertrauter war, dann ist dies durchaus bemerkenswert. Dass Wagner seine lang gehegte Idee, nach Amerika auszuwandern, in den 1880er Jahren nicht in die Tat umsetzte, verdankt die europäische Musikwelt eben jenem Dr. Jenkins. Und so gelangte „Parsifal“ auch nicht in Übersee, sondern in Bayreuth zur Uraufführung Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Dentalhistorischen Museum Zschadraß und dem Louis-Spohr-Museum Kassel.