Kabinettausstellung "Von der Vision zum Bühnenfestspiel"
Vom 25. Januar bis 19. Februar 2023 zeigt das Museum außerdem die Kabinettausstellung „Von der Vision zum Bühnenfestspiel“ mit einzigartigen Dokumenten zur Aufführungsgeschichte des Rings.
Die Kabinettausstellung „Von der Vision zum Bühnenfestspiel“ zeigt einzigartige Dokumente zur Aufführungsgeschichte des Rings. Die von dem Weimarer Musikwissenschaftler Stefan Alschner aus der Sammlung des Wagnerenthusiasten Nikolaus Oesterlein zusammengestellte Schau lässt das Abenteuerliche des exzentrischen Unterfangens lebendig werde
Vom 25. Januar bis 19. Februar 2023 zeigt das Museum außerdem die Kabinettausstellung „Von der Vision zum Bühnenfestspiel“ mit einzigartigen Dokumenten zur Aufführungsgeschichte des Rings. Die von dem Weimarer Musikwissenschaftler Stefan Alschner aus der Sammlung des Wagnerenthusiasten Nikolaus Oesterlein zusammengestellte Schau lässt das Abenteuerliche des exzentrischen Unterfangens lebendig werden. Ein originaler Bayreuther Probenplan zeigt, dass die unentgeltlich mitwirkenden Musiker im Uraufführungssommer 1876 volle drei Monate in Beschlag genommen wurden. Nicht von ungefähr schloss eine – im originalen Plakatdruck gezeigte – „letzte Bitte“ des Komponisten an seine „lieben Genossen“ mit dem Wunsch: „Bleibt mir gut, Ihr Lieben!“
Eine besondere Rarität der Ausstellung sind originale Figurinen des Kostümbildners Franz von Seitz zu den Münchner Uraufführungen des Rheingold und der Walküre. König Ludwig II. hatte diese Separataufführungen in den Jahren 1869 bzw. 1870 gegen Bedenken des Komponisten angeordnet. Wagners handschriftliche Kommentare auf Seitz‘ kolorierten Kostumentwürfen belegen, welche Bedeutung symbolische Details für ihn hatten, wie unbestimmt insgesamt aber seine Vorstellungen waren. Für die Bayreuther Gesamturaufführung 1876 wurde der Kostümbildner Carl Emil Doepler verpflichtet. Cosima Wagner hatte Doepler zunächst darin bestärkt, sich in historistischer Manier an Funden aus dem germanischen Altertum zu orientieren. Noch vor der Premiere prangerte sie aber – wohl auch im Sinne ihres Mannes – den „ethnographischen Unsinn“ an, der der Universalität des Mythos entgegenstehe. In Graupa sind einige der prachtvollsten Entwürfe Doeplers zu sehen