Veranstaltung

19:00| Volkmar Herre: Magie des Lichts. Hommage à Caspar David Friedrich

In filmischen Sequenzen führt Volkmar Herre Fotografien aus sechs Jahrzehnten vor Augen. Seine eindringlichen Naturbilder Rügens bilden mit der Musik von Bach bis Pärt eine Synthese und sensibilisieren für Schönheit und Macht der Natur. Man kann es auch wie eine Begegnung mit Caspar David Friedrich empfinden, für den Rügen zeitlebens Sehnsuchtsort war. So spannt sich ein Bogen vom Mythos Rügen der Romantik zum Heute.

DAs Bild zeigt die Wissower Klinken im Seenebel am 5. Mai 2002
Wissower Klinken im Seenebel, 5. Mai 2002

Der aus Freiberg stammende Fotografiker hat seine künstlerischen Wurzeln in Dresden. Er ist mit den Fotografien seines Urgroßvaters August Kotzsch aufgewachsen, was den Wunsch weckte, auch Fotograf zu werden. Schon als Kind hatte ihn das Erleben des Meeres so beeindruckt, dass der Norden allmählich Wahlheimat wurde, Rügen sein „Atelier“. Die Studien von Mönchgut aus den 1960er Jahren muten uns heute wie eine verschwundene Welt an. Auf der Suche nach „unendlicher“ Landschaft wandert er in den 1970er Jahren auf Rügen wie einst Caspar David Friedrich. Die Urnatur der Insel Vilm führt zu neuer Bildsprache. Aber erst in seiner Naturschau mit der Camera obscura, das heißt mit linsenloser Fotografie erreicht er seltene Eindringlichkeit. Mittels langer Belichtung ein mattes Abbild in ein mystisch strahlendes Sinnbild der Sehnsucht und Stille zu verwandeln, hat für ihn unbeschreibliche Faszination.


Heute entstehen „Lichtmalereien“ ganz anderer Art, sogenannte „Herrografien“. Die Belichtungen sind beliebig, dauern einen Tag, oft Monate, manchmal ein Jahr. Hier wird das Reich der Transzendenz noch viel stärker berührt – Realität entschwindet, Unsichtbares wird sichtbar.